Discussion:
Ferritkern im UNUN peplatzt
(zu alt für eine Antwort)
Dirk Tascker
2007-09-15 08:46:18 UTC
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Moin Newsgroup,

ich bräuchte mal Verständnishilfe. Als DOler weiß mal halt nicht alles :-)

Ich betreibe seit Monaten folgende Konstellation:
TS-930 - Tiefpassfilter - 20 m RG-213 - Selbstgebauter UNUN 1/9 (Amidon) -
ca. 40 m endgespeister Langdraht.
Und habe damit Super QSOs auf 80m "all over Europe" gefahren.
Hauptsächlich in PSK31. mit 40-50 Watt (manchmal auch ein bisschen mehr :-))
Der Automatik-Tuner des TS-930 bekommt die Antenne immer ohne Problem
angepasst.
Und selbst ein in die Antennenzuleitung eingeschleiftes SWR Meter zeigt
selten mal ein SWR um die 3:1.
Ich hatte nie Problem mit der Nachbarschaft wegen TVI/BCI.
Trotzdem dachte ich mir eine zusätzliche Mantelwellensperre vorm Balun kann
nicht schaden. Als ich dieser Tage in der Region Landau unterwegs war habe
ich so ein Teil im einschlägigen Fachhandel erstanden und direkt vor den
Balun montiert.

Dann passierte folgendes:
Zuerst alles wie immer. Abstimmen / alles OK / QSO fahren
Nach einigen QSOs regelte der TS-930 die Ausgangsleistung zurück. Ein Blick
auf das SWR Meter zeigte mir ein SWR > 10.
Daraufhin habe ich sofort mit dem Senden aufgehört.

Heute morgen habe ich dann die Antenne, respektive den Balun inspiziert, und
siehe da, der Ferritring war an zwei Stellen gebrochen.
Einige Wicklungen klebten aneinander zum Teil waren Sie sogar
durchgeschmort.
Der Ferritring weißt an einer Bruchstelle deutliche Hitzeeinwirkungen auf
(bläuliche Anlassfarben auf dem Metal).

Was ist passiert?
Der Balun ist fest montiert und hat keinerlei mechanische Belastungen
auszuhalten.

- War die Sendeleistung zu hoch?
- Sind deshalb die Windungen durchgeschmort und haben auf den Ferritring
einen Kurzschluss erzeugt, und der Ring ist deshalb geplatzt?
- War die Sendeleitung zu hoch, und er Ferritring hat sich so erwärmt das
der Klingeldraht geschmolzen ist? (Amidon hat den Bausatz mit 150 Leistung
angegeben)
- Oder ist die zusätzlich installierte Mantelwellensperre von WiMo schuld
(was ich nun in meiner DOler Naivität gar nicht glauben mag)?

Wer Hilfe weiß, oder Erklärungen hat bitte helfen.
Danke
Dirk
Dirk Tascker
2007-09-15 08:47:53 UTC
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Natürlich "geplatzt"
Meine Finger klemmen so früh am Tag
DL5DKW
2007-09-15 10:23:33 UTC
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Post by Dirk Tascker
Moin Newsgroup,
ich bräuchte mal Verständnishilfe.
Wer Hilfe weiß, oder Erklärungen hat bitte helfen.
Danke
Dirk
Hallo Dirk,

du kannst nur direkt am Speisepunkt der Antenne ein Anpassglied installieren,
es sei denn, du speist einen symmetrischen Dipol über Hühnerleiter. Diese UN-
UNs und Zwangsanpassung sind ein schlimmer Irrtum und nur ein Verkaufsgag.
Wie du selber bemerkt hast, wurde deine ganze HF im UNUN verbraten und
hat diesen dadurch zerstört.


73 de Wolf, DL5DKW
DL5DKW
2007-09-15 10:46:05 UTC
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Post by Dirk Tascker
Moin Newsgroup,
ich bräuchte mal Verständnishilfe.
Wer Hilfe weiß, oder Erklärungen hat bitte helfen.
Danke
Dirk
Hallo Dirk,

du kannst nur direkt am Speisepunkt der Antenne ein Anpassglied installieren,
es sei denn, du speist einen symmetrischen Dipol über Hühnerleiter. Diese UN-
UNs und Zwangsanpassung sind ein schlimmer Irrtum und nur ein Verkaufsgag.
Wie du selber bemerkt hast, wurde deine ganze HF im UNUN verbraten und
hat diesen dadurch zerstört. Da du vermutlich an den UNUN keine HF-Erde
angeschlossen hattest, konnte der Mantel des Koaxkabels durch Einschleifen
des Mantelstromfilters nicht mehr als äußerst schlechte HF-Erde fungieren,
was zusätzliche Verlustwärme im UNUN erzeugt hatte.


73 de Wolf, DL5DKW
Dirk Tascker
2007-09-15 19:52:55 UTC
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Post by DL5DKW
. Da du vermutlich an den UNUN keine HF-Erde
angeschlossen hattest, konnte der Mantel des Koaxkabels durch Einschleifen
des Mantelstromfilters nicht mehr als äußerst schlechte HF-Erde fungieren,
was zusätzliche Verlustwärme im UNUN erzeugt hatte.
Eigentlich dachte ich ich hätte eine gute HF Erde.
Vom UNUN ca. 10 Meter 2.5qmm Steigleitung zu eine 3 m langen Kupferrohr das
fast vollständig in der Erde versenkt ist.
Der Transceiver ist extra geerdet über die Potentialausgleichschiene des
Hauses.
Antennen Erde und Potential Schiene haben keine direkte Verbindung. (außer
über den Mantel des Koaxkabels.)

Glaubst Du wirklich das der Einbau der Mantelwellensperre den Defekt
ausgelößt hat?

Zum Thema UNUN gibt es solche und solche Stimmen.
Meine Erfahrungen auf 80m sind def. positive, muß aber eingestehen das ich
keine Vergleichsmöglichkeiten mit einen sauber abgestimmten Dipol haben.

Danke für den Hinweis
Dirk
DL5DKW
2007-09-15 20:37:55 UTC
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Post by Dirk Tascker
Eigentlich dachte ich ich hätte eine gute HF Erde.
Vom UNUN ca. 10 Meter 2.5qmm Steigleitung zu eine 3 m
langen Kupferrohr das fast vollständig in der Erde versenkt ist.
Der Transceiver ist extra geerdet über die Potentialausgleichschiene des
Hauses.
Antennen Erde und Potential Schiene haben keine direkte Verbindung.
(außer über den Mantel des Koaxkabels.)
Das ist keine gute HF-Erde, sondern taugt nicht einmal als Blitzschutz.
Post by Dirk Tascker
Glaubst Du wirklich das der Einbau der Mantelwellensperre den Defekt
ausgelößt hat?
Vermutlich, wenn der UNUN zuvor nicht gestorben ist.
Post by Dirk Tascker
Zum Thema UNUN gibt es solche und solche Stimmen.
Meine Erfahrungen auf 80m sind def. positive, muß aber eingestehen das ich
keine Vergleichsmöglichkeiten mit einen sauber abgestimmten Dipol haben.
Danke für den Hinweis
Dirk
Auf 80 m arbeitet ein 40 m langer Draht als Lambda 1/2 Strahler. In diesem
Fall liegt der Fußpunktwiderstand bei mehreren 1000 Ohm. Schau mal hier:

http://www.htc.ch/de/BXE_Fuchskreis_komplett.pdf oder hier:

http://leipzig-online.de/dl0kgm/sc/hbrew_06.htm oder einfach unter Google
nach Fuchsantenne googeln.

Eine solche Konstruktion wäre deiner Zwangsanpassung haushoch überlegen.


73 de Wolf, DL5DKW
Peter Voelpel
2007-09-15 20:38:38 UTC
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Post by Dirk Tascker
Eigentlich dachte ich ich hätte eine gute HF Erde.
Vom UNUN ca. 10 Meter 2.5qmm Steigleitung zu eine 3 m langen Kupferrohr
das fast vollständig in der Erde versenkt ist.
Anzustreben sind <10 Ohm.
Deine Erde dürfte im Bereich von 160 Ohm liegen, es sei denn das Kupferrohr
reicht bis ins Grundwasser.

Deine Antenne hat auf 80m etwa 3 Kiloohm Impedanz, passt auch nicht so recht
zu 450 Ohm.

Bei 100W auf 80m stehen am Speisepunkt der Antenne 775V Spitzenspannung, ist
der Balun dafür ausgelegt?

73
Peter

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